Zauberberg 2.0

Beginn 01.04.2024
Betreuung Roman Weingardt & Adrian Stein
Ort IAD

Projektbeschreibung

„Also Ruhe, Geduld, Mannszucht, messen, essen, liegen, abwarten und Tee trinken.“  (Thomas Mann: Der Zauberberg)

 

Bauten aus der Zeit zwischen den 1950er und 1980er Jahren, die dem Baustil des Brutalismus zugeordnet werden, haben oftmals durch Einsatz von rohem Beton „Béton brut“ sowie sichtbarer und massiver Konstruktionen ein sehr prägnantes Erscheinungsbild. Seit den 1990er Jahren wurden diese Bauwerke zunehmend kritisch in der Öffentlichkeit wahrgenommen und häufig auch als „ästhetischer Vandalismus“ abgetan. Aktuell viele brutalistische Gebäude vom Abriss bedroht.

In Anbetracht dieser Ausgangslage befasst sich der ME exemplarisch mit einem prominenten Beispiel des Brutalismus in Österreich. Das ausdrucksstarke, 1974 im Kurort Bad Gastein eröffnete Kongresszentrum soll anhand einer programmatischen und räumlichen Neuinterpretation zukunftsfähig gestaltet werden.

Als Nutzungsszenario für das leerstehende Gebäude ist ein Sanatorium der Gegenwart. Es soll ein Ort für gestresste Großstädter entstehen. Strukturell liegt der Fokus darauf, den Bestand gezielt zu modifizieren und um eine neue räumliche Schicht zu ergänzen, so dass er den veränderten programmatischen Anforderungen entspricht und im Kontext der aktuellen Revitalisierungsbestrebungen in Bad Gastein wieder ein räumlicher und atmosphärischer Attraktor wird.

Daher sollen verschiedene entwurfliche Strategien erarbeitet und getestet werden, um die Zukunftsfähigkeit und die Potenziale der brutalistischen Architektur zu untersuchen und unterschiedliche Lösungsansätze auszuloten.

Um den inhaltlichen Schwerpunkt der „Atmosphärischen Möglichkeitsräume“ der letzten Semester weiterzuentwickeln, beschäftigt uns weiterhin die Frage, welche strukturell-räumlichen Elemente und Phänomene ein Gebäude befähigen, verschiedene Programme aufzunehmen – und dennoch seinen eigenständigen räumlichen Ausdruck und Charakter zu behaupten.