Projektbeschreibung
Handy und Internet, Fast-Food und Coffee-to-go, Speed-dating und After-work-party sind Katalysatoren unserer Alltags-Kinetik. Wir entwickeln uns zu rasenden Nonstop-Aktivisten mit dem permanenten Bemühen Zeit einzusparen, Pausen zu streichen und das Warten abzuschaffen.
Doch in dieser Turbo-Welt der Gleichzeitigkeiten wächst zunehmend das Bedürfnis nach Entschleunigungsprogrammen. Bewegungen wie „Slow Food“, der „Verein zur Verzögerung der Zeit“ oder Stan Nadolnys Bestseller „Die Entdeckung der Langsamkeit“ stehen beispielhaft für den Wunsch, Sand in das Getriebe des Hamsterrades streuen zu wollen. Dieser Sehnsucht folgt das Konzept einer Eremitage für das 21. Jh.
Entworfen werden soll ein Sanatorium für gehetzte Simultanten, ein zeit-hygienischer Kurort für ausgebrannte Workaholics und suchtkranke Speed-shopper. Refugien existieren in der Kunst-, Kultur- und Baugeschichte in mannigfaltigen Formen. Baulich gibt es eine reiche Tradition von Gebäuden, die den Rückzug einzelner, oder kleiner Gemeinschaften aus der Gesellschaft inszenieren. Typologisch religiös z.B. Klöster, Klausen, Kapellen, Tempel; touristisch beispielsweise Schlösser, Schutzhütten, Resorts, Thermen,… Neben den religiösen Aspekten des Klosteralltags, der zur jeweils spezifischen Ausprägung der Bauten geführt hat, wollen wir auf die typologisch baulichen Aspekte eingehen.
Die Landschaft im Nationalpark Sächsische Schweiz bietet ein ideales Rückzugsgebiet für die zivilisationsmüden Rekonvaleszenten. Hier gibt allein das Naturschauspiel mit dem Wechsel der Jahreszeiten und der Sonnenauf- und -untergänge den Takt an und erinnert an vergessene chronobiologische Eigenrythmen. Neben Unterkünften und Gemeinschaftseinrichtungen für die Eremiten auf Zeit sind Rekreations- und Kontemplationsräume zu erfinden und zu entwerfen, die das besondere Erlebnis des Ortes einbeziehen und inszenieren.
Mobile phone and Internet, fast-food and coffee-to-go, speed dating and after-work party are catalysts of our everyday life kinetics. We become frantic non-stop activists with the permanent effort to save time, to emphasize breaks and eliminate the wait.
But in this world of turbo - simultaneity increasingly growing need for deaccelleration. Movements such as "Slow Food" , the "Association for the delay of the time" or Stan Nadolny's bestseller " The Discovery of Slowness " are examples of the desire to throw sand in the gears of the hamster wheel. This longing follows the concept of a hermitage for the 21st ct. Refuges exist in the arts , cultural and architectural history in various forms .
Structurally, there is a rich tradition of buildings that stage the withdrawal of individual or small communities from society. Typological religious example Monasteries, hermitages, chapels, temples, tourism, for example, castles, huts, resorts, spas, ... In addition to the religious aspects of the monastery everyday life, which has led to each specific form of the buildings , we 're going to demonstrate typological architectural aspects.
The landscape in the Saxon Switzerland National Park provides an ideal retreat for the weary of civilization convalescents. Here alone the spectacle of nature with the change of seasons and the sunrises and sunsets to the clock and recalls forgotten chronobiological rythms.